Helike

Helike auf der Peloponnes

 Geschichte - Kultur - Untergang

Geschichte

Schon während der  frühen Bronzezeit, ca. 3000-2000 v. Chr., war das Gebiet von Helike besiedelt. Funde von Wertgegenständen lassen auf einen gewissen Wohlstand der Stadt schließen. Doch  dieses frühgeschichtliche Helike fiel einem Erdbeben und Flutwelle zum Opfer.

In der Zeit der griechischen Kolonisation gründete Helike Kolonien in Kleinasien (Priene) und in Süditalien (Sybaris). Im 4. Jahrhundert v. Chr. war es die führende Stadt im Achaiischen Bund. Schutzgott der Stadt war Poseidon, der Tempel des Poseidon Helikonios war laut Pausanias das "heiligste Heiligtum der Ionier".

  Angeblich hat Poseidon, der Gott des Meeres und der Erdbeben, die Stadt untergehen lassen, "weil die Bürger Schutzsuchende vom Heiligtum ferngehalten und getötet hatten", so berichtet es jedenfalls Pausanias.

Der Untergang von Helike

Im Winter des Jahres 373 v. Chr. erschütterte in der Nacht ein schweres Erdbeben Helike und ließ sämtliche Gebäude zusammenfallen. Kurz darauf überschwemmte eine  Flutwelle die Stadt sowie zehn Kriegsschiffe aus Sparta, die im Hafen vor Anker lagen.

Das Wasser der Flut ging nicht zurück, sondern bildete für mehrere Jahrhunderte eine Lagune. So berichten mehrere antike Autoren (u.a. Pausanias und Ovid), dass die Ruinen von Helike noch zu ihrer Zeit (1./2. Jahrhundert n. Chr.) von der Wasseroberfläche aus zu sehen waren.

Es gibt einige Spekulationen , wonach der Untergang von Helike den Zeitzeugen Platon zu seiner Erzählung über Atlantis inspiriert haben soll. Zwar ging bei dem Erdbeben weder eine Großinsel noch eine Zivilisation unter, aber es handelte sich immerhin um eine der schwersten  Naturkatastrophen in der Ägäis seit der Minoischen Eruption der Vulkaninsel Thera.

Archäologie in Helike Aegialia


Seit 1991 gräbt ein griechisch-amerikanisches Forscherteam unter der Leitung von Steven Soter  in der Ebene von Eliki. Man begann mit mehreren Bohrungen und Untersuchungen mit dem Magnetometer, bis man den genauen Ort der versunkenen Stadt gefunden hatte. 2000 und 2001 fand man  die Überreste des 373 v. Chr. untergegangen Helike.

Bis 2003 fand man weitere Spuren von Besiedlung aus älterer Zeit bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. Die Ausgrabungen sind bis heute nicht abgeschlossen.

Literatur zu Helike


  • Adalberto Giovannini: Peut-on démythifier l'Atlantide? In: Museum Helveticum 42 (1985), S. 151-156 (doi:10.5169/seals-32623).
  • Dora Katsonopoulou: Helike and her Territory in Historical Times. In: Pallas 58 (2002), S. 175-182.
  • Yves Lafond: Die Katastrophe von 373 v. Chr. und das Versinken der Stadt Helike in Achaia. In: Eckart Olshausen und Holger Sonnabend (Hrsg.): Naturkatastrophen in der antiken Welt (= Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 6). Stuttgart 1998, S. 118-123.
  • Spyridon N. Marinatos: Helike. A submerged town of classical Greece. In: Archaeology 13 (1960), S. 186-193.
  • Holger Sonnabend: Naturkatastrophen in der Antike. Metzler, Stuttgart & Weimar 1999, ISBN 3-476-01548-3, S. 1-8.

www.eliki.writernetwork.com   

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